Wohnen im Internat der Nikolauspflege bedeutet für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche, auch mit mehreren Beeinträchtigungen: Selbstständigkeit und Wohlbefinden – die Grundlagen für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit, die Vorbereitung auf ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Leben sowie den angestrebten Schulabschluss.

Die Wohnbereiche bieten eine Gemeinschaft, in der jeder Einzelne akzeptiert wird. Durch die Zugehörigkeit zu einer Peergroup und die Erfahrungen in diesem speziellen Lebensraum können sich Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Kompetenzen im Umgang mit der eigenen Behinderung entwickeln. Ob Fünf- oder Sieben-Tage-Internat, ob Kurzzeitunterbringung oder Familienentlastender Dienst – die Schule der Nikolauspflege und der Kindergarten bieten blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen individuelle Betreuungsformen an.

Ein guter Ort für Ihr Kind

Es ist uns wichtig, Ihrem Kind eine Umgebung der Geborgenheit zu bieten. Verlässliche Strukturen, konstante Bezugspersonen und eine kompetente Unterstützung in der Freizeit, bei Alltagstätigkeiten, bei den Hausaufgaben und auch im Bereich der Pflege schaffen einen Rahmen, der eine gute Weiterentwicklung ermöglicht. Durch die Vernetzung von Schule und Internat können die individuellen Lern- und Entwicklungsziele umfänglich erarbeitet werden.

Als Teil des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums erfüllen wir unseren Auftrag, die Vermittlung des Bildungsplanes zu unterstützen und die Teilhabemöglichkeiten an Bildung und in der Gesellschaft zu erweitern.

Schwerpunkte sind hier:

  • Wahrnehmung und Lernen in verschiedenen Lebenskontexten
  • Orientierung und Mobilität, Lebenspraktische Fähigkeiten
  • Technische Hilfen, Medien und Arbeitstechniken
  • Lebensplanung, Beruf und Freizeit
  • Selbst- und Sozialkompetenz

Das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe bietet eine gute Grundlage. Durch eine Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern, Schule und Internat entstehen optimale Rahmenbedingungen für eine ganzheitliche Förderung. Der enge Austausch mit den Eltern liegt uns am Herzen. Sie sind in den Internaten jederzeit willkommen.

Freizeitangebote – inklusiv und abwechslungsreich

Die Internate sind selbstverständlicher Teil der Stadtteile und nutzen gezielt Möglichkeiten zu Austausch und Vernetzung, um die Kinder und Jugendlichen bestmöglich in die Gemeinde einzubinden. Hierzu existieren u.a. Kontakte zu verschiedenen Vereinen und der Kirchengemeinde.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, an Freizeitangeboten wie z.B. Fußball- und Theater-AGs oder Reiten teilzunehmen. Auch musikalische Angebote wie Klavierstunden oder Musiktherapie können genutzt werden.
In den Schulferien werden regelmäßig für die Kinder und Jugendlichen, die das Sieben-Tage-Internat besuchen, Ausflüge und mehrtägige Freizeiten angeboten.

Unsere Ausstattung

Die Wohngruppen und die Umgebung sind an die spezifischen Bedürfnisse der blinden und sehbehinderten Bewohnerinnen und Bewohner angepasst und ermöglichen dadurch die Entwicklung von größtmöglicher Selbstständigkeit.
Die Häuser sind barrierefrei konzipiert: Das gesamte Gebäude durchzieht ein differenziertes System visueller und taktiler Leitlinien, das blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche in ihrer Eigenständigkeit unterstützt. Farblich kontrastreich gestaltete Räume gehören ebenso zum Standard wie eine blendarme, gleichmäßige Beleuchtung. Klare Ordnungsstrukturen sind wichtig. Zur Ausstattung zählen neben den Entspannungs- und Fachräumen, wie z.B. ein Bewegungsraum und ein Musikraum, auch ein Schwimmbad mit höhenverstellbarem Hubboden sowie wunderschöne Außenbereiche.
Die Ausstattung mit spezifischen Hilfsmitteln (Taster, PowerLink, Bildschirmlesegerät, Tablets) ist selbstverständlich, ihre Nutzung wird geübt.

Gemeinsam durch den Tag

Im Internat nehmen die Kinder und Jugendlichen nach dem Unterricht und den Hausaufgaben gemeinsam an Freizeitaktivitäten teil und helfen auch im Haushalt. Ein gemeinsamer Ausflug, zusammen Musik hören und quatschen gehören ebenso zum Alltag wie das Bettenmachen, Aufräumen und Tischdecken.
Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen dabei von pädagogischen Fachkräften, die ihre Bezugspersonen und Ansprechpartner sind – auch für die Eltern. Alle Fachkräfte haben sich im Bereich der Spezifik bei der Betreuung von Menschen mit Sehbeeinträchtigung weitergebildet. Fachdienste der Nikolauspflege stehen dem Internatsbereich zur Verfügung.
Unterstützt werden die Fachkräfte von engagierten Aushilfskräften sowie freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die einzelnen Entwicklungsschritte werden gemeinsam mit den Eltern, der Schule und den Fachdiensten der Nikolauspflege besprochen.

Mit Freude wohnen

Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind das Einüben von Sozialverhalten, das Erlernen von Lebenspraktischen Fähigkeiten, die Erziehung zur Selbstständigkeit und die Freizeitgestaltung.
Wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit mehreren Beeinträchtigungen ist die Förderpflege und die medizinische Versorgung.
Durch die enge Vernetzung der in den Internaten arbeitenden Berufsgruppen (u.a. Sozialpädagoginnen/-pädagogen, Krankenpflegekräfte, Erzieher/-innen, Heilerziehungspfleger/-innen) wird eine bestmögliche individuelle Förderung und Betreuung sichergestellt. Unterstützt werden die Fachkräfte von engagierten Aushilfskräften sowie freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern. Weitere Therapien, z.B. durch externe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, sind möglich.
Weitere Schwerpunkte der Wohngruppen sind die Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner beim Erlernen und Erweitern von sozialen Kompetenzen, die Handhabung von sehbehindertenspezifischen Hilfsmitteln im Alltag sowie die Vertiefung der Kompetenzen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Bereichen „Orientierung und Mobilität“ und „Lebenspraktische Fähigkeiten“.

 


Kontakt

Ansprechpersonen

Stefan Schiefelbein

Bereichsleitung Wohnen Königin-Olga-Schule
Siebenbürgenweg89518 Heidenheim
07321 27230

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